Sticken – Materialkunde und Tipps

Im Rahmen der Textilbearbeitung stellt Sticken die hochwertigste Art der Veredelung dar. Während im professionellen Bereich kompakte Stickmaschinen zum Einsatz kommen und mit Stickprogrammen den Großteil der Arbeit automatisch erledigen, geht es beim Hobbybedarf darum Stickereien von Hand in Textilien einzuarbeiten. Welche Materialien hierfür benötigt werden und was es dabei zu beachten gibt, ist Thema des folgenden Ratgebers.

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Hinweise zu Textilien

Bevor gestickt werden kann, muss geprüft werden, ob die gewünschten Textilien dafür geeignet sind. Sind sie das nicht und beispielsweise zu elastisch, dehnen sie sich zu sehr und die Stickerei ist von unschönen Falten geprägt. Besonders aufmerksam sollte die Materialeignung beim Besticken von Kleidungsstücken kontrolliert werden. Geht es um die Veredelung von Textilien für Arbeitskleidung in Betrieben oder offizielle Veranstaltungen, können Sie mit einem professionellen Stickerei-Betrieb auf Nummer sichergehen. Anbieter wie zum Beispiel die Stickerei Stoiber, welche sich auf Stickerei und Textildruck spezialisiert hat, verkaufen in der Regel eine vielfältige Auswahl an Textilien inklusive Stickerei. Da Stoffe und Garne ideal aufeinander abgestimmt sind und leistungsstarke Maschinen eingesetzt werden, wirken die Ergebnisse entsprechend exklusiv. Jersey gehört generell zu den eher ungeeigneten Stoffen, wobei kleinere Stickereien in der Regel machbar sind. Vorteilhaft sind:

  • Fleece

  • Frottier

  • Stramin (Baumwoll-, Halbleinen- oder Leinengewebe)

  • Hemden

  • Blusen

  • Poloshirts (Piqué Stoff, mindestens 200g/ m²)

  • Sweatshirt-Stoffe (Hosen, Jacken, Pullover)

Sollen wasserdichte oder winddichte Jacken, Mäntel oder Hosen veredelt werden, raten wir von Stickereien ab. Aufgrund der zahlreichen kleinen Löcher, die in den Stoff gestochen werden, verlieren die Kleidungsstücke ihren vor der Witterung schützenden Charakter. Hier wären Druckverfahren wesentlich sinnvoller.

Der Stickrahmen

Für eine komfortable Handhabung ist ein Stickrahmen empfehlenswert. Der zu bearbeitende Stoff wird eingespannt und kann während den Stickarbeiten nicht verrutschen. Das beugt Fehlern vor und vereinfacht das Vorgehen. Stickrahmen finden Sie in jedem gut sortierten Handarbeitsgeschäft. Erhältlich sind runde und eckige Modelle aus Holz oder Kunststoff in unterschiedlichen Größen.

Die Garne

Die Basis für attraktive Stickereien ist hochwertiges Garn. Entscheidend ist, dass die Beschaffenheit des Garns optimal zum entsprechenden Stickvorhaben passt. Ist das Garn beispielsweise zu dick oder zu dünn, wird das Ergebnis negativ beeinflusst und das Sticken erschwert. Nachfolgend wurden die gängigsten Arten von Garn aufgeführt und dessen Eigenschaften erläutert:

 

Garn-Art

Eigenschaften

Einsatzempfehlung

Perlgarn

-gedrehter Baumwollfaden

-unteilbar

-glänzend

-glatte Oberfläche

Das gebräuchlichste Stickgarn. Für diverse Vorhaben geeignet. In verschiedenen Stärken erhältlich.

Sticktwist

-6-fädig

-lässt sich teilen

Ideal für feine Stickereien.

Baumwollgarn

-aus Baumwolle gefertigt

Für diverse Stickarbeiten.

Mattstickgarn

-locker gedreht

-dickerer Baumwollfaden

Für diverse Stickarbeiten.

Wollstickgarn

-Fein oder dick erhältlich

Für diverse Stickarbeiten.

Quiltgarn

-sehr fester Faden aus Baumwolle

-dünn

-Dekoreffekt

Für diverse Stickarbeiten.

Silber- / Goldgarn (Effektgarn)

Feine Stickgarne in silber / gold

Zum Erzielen von eleganten Effekten.

 

Zu bevorzugen sind Garne ohne gesundheits- und umweltschädliche Substanzen. Hilfreich bei der Auswahl ist in diesem Zusammenhang der Öko-Tex-Standard 100. Hohe Scheuerwerte sind ebenfalls wichtig, da sie garantieren, dass die Stickerei langfristig schön bleibt.

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Zubehör

Um gestickte Motive kreativ zu ergänzen, können kleine Accessoires wie Perlen, Pailletten oder Schmucksteine eingearbeitet werden. Eine Schere und Stoffkreide sollten beim Sticken stets griffbereit sein. Mit der Stoffkreide werden Motive auf den Stoff aufgetragen, um die Linien anschließend mit Nadel und Garn zu besticken.

Die Stick-Nadeln

Sticknadeln ähneln in der Form einem Stift, sind länglich, dünn und werden aus Metall gefertigt. Sie können gerade oder gebogen sein. Auf einer Seite befindet sich das sogenannte Öhr, ein kleiner Haken mit dem sich Fäden ziehen lassen. Abhängig vom verwendeten Garn müssen die Sticknadeln gewählt werden. Während bei feinem Effektgarn zum Beispiel eine dünne Nadel reicht, darf es beim Hantieren mit grobem Perlgarn eine dicke Stopfnadel sein. Das Einfädeln des Garns fällt damit leichter. In der Onlineausgabe des Frauenmagazins Brigitte wird in einem Ratgeber zum Thema Sticken folgendes ergänzt: „Für das Sticken auf zählbarem Gewebe und auf Stramin gibt es stumpfe Sticknadeln, die leicht zwischen den Gewebefäden hindurchgleiten.“

Für Anfänger werden vollständige Stick-Sets präsentiert inklusive aller nötigen Materialien, Mustern und Anleitungen.

Stickmaschinen für Zuhause

Wer sich das Sticken erleichtern möchte und besonders exakte Ergebnisse wünscht, kann sich eine Stickmaschine für Zuhause anschaffen. Der Markt bietet dafür unterschiedliche Maschinenvarianten. Werden Stickmuster selbstständig entworfen, ist ein Modell geeignet, womit die Stickmuster über einen Scanner eingelesen und anschließend gestickt werden. Ansonsten reicht eine herkömmliche Maschine mit vorprogrammierten Mustern. Für die Herstellung großer Mengen an Stickereien zum Verkaufen sind Industriestickmaschinen konzipiert. Sie erlauben sogar das Besticken von Jeansstoffen oder schweren Möbelstoffen.

Wie eine Stickmaschine funktioniert und arbeitet, verdeutlicht das integrierte Video, worin der Stickvorgang für eine Applikation dargestellt wird. Bei der Stickmaschine handelt es sich um die Brother Innov-is V3:

 

Herzensdecke

Neben Häkeln und Stricken habe ich auch das Sticken für mich entdeckt. Am liebsten mag ich Kreuzstich oder eine Kombination mit einfachen anderen Stichen. Für Plattsticharbeiten fehlt mir eindeutig die Geduld. Dies ist auch der Grund, warum ich nie in die Weißstickerei eintauchen werde, obwohl mir diese Arbeiten auch gut gefallen. Eines was mich aber auch noch mal interessiert ist die Hardanger-Stickerei, doch da habe ich noch nicht die Traumdecke gefunden.

Apropos Traumdecke – ich bin gerade abgeschweift – von meiner Traumdecke. Also besser gesagt – Läufer. Da wir nur lange schmale Tische haben, ist hier ein Läufer erheblich schöner und sinnvoller, als eine quadratische Decke.

Also nun zu meinem Läufer. In der Lea vom Februar diesen Jahres habe ich eine ganz wunderschöne entzückende Idee gefunden. Ein Läufer mit vielen Herzen. Aber nicht mit dem klassischen gleichförmigen Gedöns, nein, diese hier sind lebhafter, bunter und viel viel schöner.

Also Material besorgt und ich bin schon fleißig dabei. Was nur doof ist, wenn man nur mit Zählvorlage stickt und nicht mit vorgezeichneten Stichen – man muss sich unheimlich konzentrieren. Schnell ist man da mal ein Kästchen zu weit nach links oder nach unten verrutscht. Daher schaffe ich auch nie mehr als einen Faden pro Tag. Das bedeutet, ich nehme eine Farbe, schneide meine übliche Länge ab und diesen muss ich dann noch teilen. Diese zwei Fäden werden verarbeitet. Danach schleichen sich dann recht schnell Fehler bei mir ein.

Jetzt wollt ihr sicher noch wissen, wie die Decke bisher aussieht?

Bitteschön:

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Toll auch die Farben, oder?